Vor zwei Jahren wurde die Idee geboren, bei der Soling WM in Norwegen, auf der Insel Hanko (ca 100 km südlich von Oslo), teilzunehmen. Im Frühjahr starteten die konkreten Vorbereitungen. Schnell wurde klar, es soll ein reines Damenteam werden und so begann die Suche. Schlussendlich machten sich Hannah Neumüller (Steuerfrau), Liselotte Widschwendter und Elena Strauch (mit ihrem Vater) auf den Weg nach Norwegen. Schon alleine die Anreise war ein Erlebnis. Wir waren 36 Stunden unterwegs, mit Fähre, und kamen am Sonntag um 05:00 früh vor Ort an. Den Sonntag verbrachten wir mit Aufbau, Vermessung und Registrierung (und Schlafen) sowie dem Überstellen des Bootes auf die Insel. Es war zwar nur eine Fahrt von 10 Minuten, aber es musste trotzdem das ganze Material auf die autofreie Insel gebracht werden.
Wir waren das einzige Damenteam bei der WM und Hannah Neumüller (SCATT) die einzige weibliche Steuerfrau. Montag und Dienstag verbrachten wir mit Training und dem Knüpfen von Kontakten. Wir wurden ausgesprochen freundlich von der Soling Gemeinschaft aufgenommen und konnten uns auf die Unterstützung der anderen Teilnehmer verlassen. Für uns waren die zwei Trainingstage sehr wichtig, da wir bisher erst zweimal zusammen gesegelt sind und erst eine Trainingseinheit mit Martin Zeileis (ein herzliches Dankeschön von dieser Stelle) absolviert haben.
Und dann gings los – Mittwoch standen die ersten beiden Wettfahrten am Programm. Wir fuhren raus vor die Insel, über ein Stunde Segelzeit, bis wir im Startgebiet waren. An dem Tag war der Wind mäßig, auch die Wellen waren nicht sehr hoch. Es war ein unglaubliches Gefühl am Start mit 36 anderen Booten zu sein, darunter viele WM Titelträger und Olympioniken. Mit unserem Ergebnis waren wir sehr zufrieden, wir konnten im Mittelfeld gut mithalten, wurden dann aber immer mal wieder zurückgereicht. In den folgenden Tagen erlebten wir alle Wind und Wetterverhältnisse. Von Leichtwind und Sonnenschein, bis hin zu Starkwind und 1,5 bis 2 Meter hohen Wellen. Während der Wettfahrten ging leider Material kaputt, dadurch konnten wir zwei Wettfahrten nicht segeln (wir waren nicht die einzigen mit Materialschäden). Daher war die Endplatzierung nicht der von uns erhoffte Platz. Alle anderen Ziele konnten wir erreichen bzw. übertreffen (bei der letzten Wettfahrt waren wir vierter bei der ersten Tonne, die Starts liefen sehr gut, wenn nix kaputt ging, konnten wir mit dem Feld mithalten ….). Zudem haben wir tolle Kontakte knüpfen können und waren von der Gemeinschaft begeistert.
Und – das Wichtigste – wir haben Lust auf mehr bekommen. Wir wollen mit dem Training starten, nächstes Jahr mehr Regatten segeln. Unser Ziel – die WM in Brasilien. Ich kann nur jedem empfehlen, scheut den Aufwand nicht, die positiven Erfahrungen überwiegen bei Weitem. Einen Dank an alle, die mit uns mitgefiebert haben und einen Dank an alle Unterstützer, ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen.
(Bericht Elena Strauch, 14.07.2024)