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Südamerikanische Meisterschaft in Uruguay – Attersee trifft Attersee

8 Teilnehmer (25% aus Europa) bei einer Kontinentalmeisterschaft sind eine traurige Angelegenheit – geschuldet war das winzige Feld einerseits den wirtschaftlichen Problemen in Argentinien (kein einziger Teilnehmer), andererseits muss man überlegen, ob es klug ist, so ein Event an einen Club – wenn auch noch so schön und an einem herrlichen Platz gelegen – zu vergeben, der keinen einzigen Soling beheimatet und sich niemand um potentielle Teilnehmer kümmert.

Die 5 Brasilianer und auch Matias Collins waren allesamt schon zumindest einmal Südamerikanische Meister, Roman Koch hat in Südamerika eine WM gewonnen und dann waren noch wir, Michael Dietzel /Martin Zeileis/ Hannes Ramoser (GER 11)…

Die Chance, im geschätzten 10. Anlauf eine gute Platzierung bei einer SA oder WM zu erreichen, war ob der Stärke der Brasilianer minimal; für uns war es schon immer wahnsinnig schwer, in Südamerika gut zu segeln. Obwohl das Boot für diese Länder recht ordentlich war, kamen wir von Anfang an nicht zurecht und die Brasilianer segelten auf und davon.

Einerseits haben wir die teilweise massiven Winddreher nicht gesehen, andererseits waren wir am 1. Tag (3 Wettfahrten á 3 Runden) bei bis zu 25kn Wind eher mit uns und dem Boot als mit taktischem Segeln beschäftigt. Irgendwie, keine Ahnung warum, wird in Südamerika anders gesegelt als bei uns oder in Nordamerika. Meister Kadu Bergenthal meinte, dass bei diesen Bedingungen die Fritz Segel nichts taugen, was Roman Koch vehement verneinte…egal woran es gelegen hat, wir sind nicht und nicht ins Fahren gekommen, lediglich die letzte Wettfahrt war anständig.

Was mich mehr als der letzte Platz stört, ist der Riesenabstand zu den Brasilianern, die in einer Machtdemonstration zeitweise ein paar hundert Meter zwischen uns legten. Roman, Matias und wir teilten uns die letzten Plätze, jeder von uns hatte einmal einen Ausreisser nach vorne.

Abseits der Segelei ist Punta del Este (das Monte Carlo Südamerikas) ein Paradies – landschaftlich (kilometerlanger zusammenhängender Sandstrand vor der Stadt), wettermäßig, kulinarisch, auch Wellenreiter kommen auf ihre Rechnung.

Noch 2 erwähnenswerte Begebenheiten:

1.) Ein Seelöwe, die zu Uruguay gehören wie die Schwäne zum Attersee, machte es sich auf Romans Soling bequem und hielt ein Schläfchen, nicht ohne danach einen Riesenhaufen zu hinterlassen, der das Gelcoat verätzte…

2.) Am Ostersonntag, der als Reservetag diente, zeigte uns Christian Scheinecker, der seit 10 Jahren in Uruguay überwintert, das Landesinnere Uruguays. Ein Kennenlernen des Landes von der nichttouristischen Seite…

Es war wie immer ein eindrucksvolles Erlebnis, ein toller Urlaub und eine relativ neue Erfahrung in 40 Jahren Solingsegeln – diese entmutigt uns aber nicht, ein weiteres Mal zu versuchen, in Uruguay, Argentinien oder Brasilien einen respektablen Platz zu ersegeln…

Ergebnis:

https://www.soling.com/results/ShowResults.asp?ID=1451

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